Kulturlandschaft Zälg neu belebt

Artenvielfalt durch Ausholzen erhöhen

Noch bis in die Mitte des 20. Jh. wurden die Ackerterrassen der Oberen und der Unteren Zälg jährlich abwechselnd mit Roggen bepflanzt. Der Roggenanbau ging dann sukzessive zurück, bis er Ende des Jahrhunderts vollständig zum Erliegen kam.


Untere Zälg - aus Viehweiden werden wieder Roggenäcker

Im Jahr 2006 begann der Verein Erlebniswelt Roggen Erschmatt damit, einen kleinen Teil der ursprünglichen Ackerterrassen zu rekultivieren. Dank der Zusammenarbeit mit Pro Natura Wallis konnte die Anbaufläche im Jahr 2020 um eine Hektare verdoppelt werden. Für alte Roggensorten, die Ackerbegleitflora und selten gewordene Tierarten haben wir in der Zälg neuen Lebensraum geschaffen.

Anbau und Ernte auf traditionelle Art

Das tägliche Brot kommt heute meist aus dem Dorfladen. Den traditionellen Weg vom Korn zum Brot kann man aber heute noch vor Ort in Erschmatt erleben: mit der Aussaat von Hand im Herbst und Ende Juli, wenn das Korn reif ist, Ernte mit der Sichel. Der Anlass ist öffentlich. Anmeldung über die Vereinsadresse.

Mühen der Handarbeit

Roggenanbau und Roggenernte maschinell unterstützen

Der traditionelle Anbau von Roggen erfordert sehr viel Handarbeit und ist arbeitsintensiv. Um im Berggebiet und in Hanglagen auch grössere Flächen für den Roggenanbau nutzen zu können, braucht es heute maschinelle Unterstützung. In der Erschmatter Zälg werden die rund 1,5 Hektaren Ackerterrassen maschinell gepflügt, gefräst und gesät. Die Ernte erfolgt mit einem Klein-Mähdrescher. Extensive Landwirtschaft und Schutzgebiet für die Artenvielfalt beides in einem!

Pflügen
Fräsen
Säen
Mähen und Dreschen
Getreide reinigen
Mahlen

Obere Zälg - Aufwertung Trockenwiesen und Trockenweiden

Die ursprünglichen Roggenäcker der Zälg sind in den letzten Jahrzehnten etwas verbuscht und haben an ökologischem Wert verloren. Während in der Undru Zälg teilweise wieder Äcker für den Roggenanbau restauriert wurden, dienten die Parzellen der Obru Zälg allein der Beweidung. Um dort die spezifische Tier- und Pflanzenwelt, sowie die für Trockenwiesen typische Struktur durch eine nachhaltig betriebene Land- und Waldwirtschaft zu erhalten, wurden im Frühjahr 2021 im Auftrag des Kantons Arbeiten in der Obru Zälg ausgeführt.

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